Die stressigen Feiertage sind vorbei, der Geschenkekauf im überfüllten Kaufhaus, das Schlemmen an Weihnachten, die Treffen mit der Familie und vielleicht die letzten Schularbeiten der Kinder vor den Ferien. Jetzt könnte man denken, nach der „besinnlichen“ Weihnachtszeit beginnt ein stressfreies neues Jahr, doch weit gefehlt! Es warten neue Aufgaben, neue Vorsätze und Pläne, die es zu erledigen gilt – keine Spur von Erholung. Ein neuer Job, eine wichtige Prüfung, vielleicht steht die Einschulung des Kindes bevor. Dabei ist es so wichtig für Körper und Geist, regelmäßig zur Ruhe zu finden, zu entschleunigen. Sowohl bei Alt als auch bei Jung. Nur wer zwischen den stressigen Zeiten auch zu sich finden kann, ist gewappnet für alle anstehenden Aufgaben und läuft nicht Gefahr „auszubrennen“, sich geradewegs in ein „Burnout“ zu stürzen. Und davon sind nicht nur, wie man denken könnte, vielbeschäftigte Manager betroffen. Nein, Stress gibt es in allen Lebenslagen und völlig unabhängig von der Generation, dem Geschlecht oder der Gehaltsklasse. Egal ob Hausfrau und Mutter, Schulkind oder Selbstständiger – jeder kann betroffen sein. Nur, wie kann man einen Ausgleich zu diesem krankmachenden Stress finden? Was kann man tun? Möglichst schnell, effektiv und günstig.

Da es in jedem Fall wichtig ist, stressigen Situationen kurzzeitig zu entfliehen und dies am besten in der Natur möglich ist, soll an dieser Stelle das „Natur-Mandala“ vorgestellt werden – eine Möglichkeit, an der frischen Luft die Seele ein wenig baumeln zu lassen und gleichzeitig noch etwas für seine Fitness zu tun, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Egal ob allein oder mit der ganzen Familie. Das „Natur-Mandala“ ist wie der Name schon sagt ein Mandala, das in der Natur aus Naturmaterialien entsteht. Dabei ist es ganz egal, wo in der Natur man sich befindet. Ob im Wald, am See oder im eigenen Garten. Frische Luft und Sonnenlicht findet man dort überall und das ist sehr wichtig für unseren Körper, da es uns mit Vitamin D versorgt, dessen Mangel eine Depression zur Folge haben kann. Um den Körper auf mehreren Ebenen anzusprechen, kann man sich nicht nur in der Natur bewegen, sondern diese auch erfühlen. Ein taktiles Erlebnis beim Spaziergang. Für unser Mandala benötigen wir auch ein paar Materialien aus der Natur, also müssen wir ein paar davon einsammeln. Raue Muscheln, glatte Zweige, kalte Steine, Blätter, Blumen. Alles ist erlaubt! Während die Eltern auch an die oben in den Bäumen hängenden Tannenzapfen herankommen, finden die Kinder vielleicht ein paar besonders schöne Steine auf dem Boden. Wichtig ist nicht WAS man findet, sondern dass man sich ganz bewusst auf die Natur mit all ihren Facetten und mit all ihrer Schönheit konzentriert. Wenn genug gesammelt wurde, kommen wir zum nächsten Schritt. Aus all den Gegenständen werden jetzt ein oder mehrere Mandalas gestaltet. Dies macht man am besten an einem ruhigen Ort, auf einer Wiese, am Wegesrand oder auch im Sand. Auch hier sind der Fantasie wieder keine Grenzen gesetzt. Es ist möglich, einen Kreis zu legen, ein Quadrat oder andere Formen, es gibt keine Vorgaben. Auch ein Naturbild, losgelöst vom klassischen Mandala ist möglich. Es muss am Ende nicht einmal besonders schön sein. Es geht mehr darum, alle Sorgen und Ängste für einen Moment zu vergessen. Loszulassen. Ein Moment Ruhe in der Natur und der schnelllebige Welt entfliehen. Neue Formen und Farben entdecken, spüren, wahrnehmen. Ein eigenes Muster zu kreieren, kreativ etwas Neues zu gestalten.

Naturbilder „erschaffen“ kann eine sehr beruhigende, fast meditative Wirkung haben. Wenn das Bild fertig ist, kann man es sich allein oder zusammen mit der Familie noch einmal anschauen. Wer hat welche Gegenstände gefunden? Wo wurden sie gefunden? War es schwierig, das Bild zu gestalten? Welche Farben und Formen beinhaltet es? Welchen Titel könnte man ihm geben? Wer mag, kann das Mandala/Naturbild auch fotografieren und dieses Foto in stressigen Minuten zur Hand nehmen, um einmal kurz durchzuatmen und sich auf diesen ruhigen Moment in der Natur zurückzubesinnen. Vor dem nächsten Vorstellungsgespräch, einer wichtigen Schularbeit oder wenn einem einfach gerade alles zu Kopf steigt.

Ein Beitrag von Vera Breitsameter Ergotherapeutin in „Deine Ergopraxis Doebelin“ in Bad Wimpfen www.deine-ergopraxis.de