Wenn wir uns einmal vorstellen, wir wären alleine auf einer Insel, außer uns nur Wasser, Sand, Palmen, ein paar friedliche Tiere…… dann hätten wir vermutlich keinen Stress, keine Diskussionen, keine Auseinandersetzungen, außer vielleicht mit uns selbst, absolute Ruhe und Frieden….. Tja, das Leben könnte so einfach sein….

Doch wir sind nun mal nicht zum Alleinsein geboren, wir brauchen einander, wir brauchen ein Gegenüber und ein Miteinander. Das liegt in unserer Natur. Unsere Spiegelneuronen sind dazu da, uns in anderen Lebewesen zu spiegeln, Empathie zu entwickeln, Verbundenheit zu spüren.

Wir leben und arbeiten immer in Beziehung zu jemandem oder etwas und diese Beziehungen bringen Herausforderungen mit sich. Solche Beziehungen können sich unterschiedlich entwickeln, je nachdem, was wir in unserem Leben gelernt haben, welche Erfahrungen wir gemacht haben, und was uns vorgelebt wurde. 

Gesunde Beziehungen, auch horizontale Beziehungen genannt, beflügeln und stärken uns. Toxische oder vertikale Beziehungen erschöpfen uns auf Dauer und bremsen uns in unserer Entwicklung und unserem Wachstum. Sie machen uns auf Dauer krank. Burnout kommt nicht nur vom Stress alleine, sondern hängt sehr viel mit unseren Beziehungen zusammen, die wir zu uns haben und wie wir mit unserem Umfeld leben. Eigentlich gehen gesunde Beziehungen ganz einfach. Und doch erscheinen uns manche Beziehungen schwierig und unlösbar. Unser Kör-per reagiert mit Stresssymptomatiken, manchmal gar nicht so bewusst wahrgenommen, aber sie sind da. Unsere Stressmuster, wie sie in uns biologisch seit dem Zeitalter des Säbelzahntigers angelegt sind, kommen auch hier zum Einsatz: Angriff, Flucht oder Starre.

Die Menschen, die uns am nächsten sind, bekommen am häufigsten die Reaktionen zu spüren. Meistens sind es auch sie, die in uns diese Muster auslösen. Verhaltensmuster, die wir uns manchmal gar nicht erklären können. Wie oft fühlen wir uns verletzt, nicht respektiert, hilflos, ohnmächtig, ungerecht behandelt, sind wütend und reagieren ungerecht, auch unseren Kindern gegenüber oder ziehen uns zurück, lassen uns emotional einfrieren?

Gefühle von Macht und Ohnmacht, erzeugt durch Bewertungen, Glaubenssätze und Identitäten, die in unterschiedlichen Situationen und unseren gelebten „Systemen“ zum Tragen kommen, lassen uns Emotionen wie Achterbahnen erleben oder irgendwann gar nichts mehr spüren.

Doch wir können lernen, aus den Mustern der Vertikalität von toxischen Beziehungen und der Opferrolle auszusteigen, Beziehungen neu und anders zu erleben, zu unseren Kindern, unseren Partnern, Kollegen. Wir können selbstbestimmt neue Wege gehen, die auf Wertschätzung, Mitgefühl, Tiefe und Respekt, uns und Anderen gegenüber, basieren. Wir können uns wie ein weißes Blatt Papier neu beschreiben und Beziehungen und Kommunikation auf Augenhöhe leben, damit auch unsere Kinder freie und unbeschwerte Beziehungen leben und damit von Anfang an viel besser mit Herausforderungen im Leben umgehen können.

Ein Beitrag von Elli Zartmann, Systemischer Gesundheitscoach, Mindset-Trainerin. Tel. 0176 39551391

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